Kurztrip nach Hanoi

 

Im November war ich mal wieder für knappe 2 Wochen in BKK. Ich wollte mit meiner Freundin entweder nach Kambodscha oder Vietnam. Übers Internet haben wir preiswerte Flüge nach Hanoi gefunden und haben gebucht. 2 Personen = etwas über 11000 Baht inkl. Tax. Für mein Visa habe ich im Reisebüro nochmals 2900 Baht bezahlt. Thais brauchen kein Vietnam Visa.

Wir sind dann pünktlich mit Thai Air Asia von BKK abgeflogen.

Die Einreise war problemlos und schnell. Die Uniformen der Einreisebeamten erinnerte mich an die früheren Fahrten von Westdeutschland nach West Berlin und den DDR Vopos.

 

Angekommen suchten wir ein Hotelcounter, vergeblich. Also haben wir erst einmal ein bisschen Geld in Donk getauscht. Für 10 USD sind wir vom Airport ins alte Viertel in Hanoi gefahren (Old Quarter). Ein Ami in BKK hatte mir noch ein paar Tips gegeben und auch eine Hotel Empfehlung. Also ab ins Hotel Prince, doch leider war das Hotel schon ausgebucht. Kein Problem, denn es gibt genügend Hotels in Hanoi Innenstadt.

 

Blick aus dem Hotelzimmer

 

Wir hatten dann ein Zimmer im Hang Nga Hotel. Kostenpunkt: 20 USD. In der Lobby standen 2 Internet Terminals zur kostenfreien Verfügung. Die Zimmer waren geräumig und sauber. Frühstück exkl., aber bis auf einen starken Kaffee brauchten wir eh nichts am Morgen.

 

Nachmittags sind wir ersteinmal herumgelaufen, die vielen Mopedfahrer machten es einen nicht leicht, die Strassen zuüberqueren. Aber man geht ganz langsam und die fahren dann ganz locker an einem vorbei.

Es sieht alles choatisch aus, ist aber alles nicht so schlimm.

 

Chaotischer Strassenverkehr

 

Wir liefen noch stundenlang in diesem interessanten Viertel herum.

Meiner Madam überkam ein Hungergefühl und wie Ihr alle wisst sollte man dann schnell sehen, ein Restaurant aufzusuchen. Das vietnamesische Essen ist vergleichbar mit dem chinesischen. Alles sehr lasch, wenig Chili. Da ich bei all meinen Chinareisen kaum Fleischgerichte verzerrt hatte, habe ich mich auch in Vietnam für Tofu Gerichte in den ganzen Tagen entschieden. Tofu ist proteinreich, wenig Fett und sehr bekömmlich. Auf einen Markt in Hanoi hingen gehäutete Katzen, wer weiß in welchen Speisen das Katzenfleisch wohl beinhaltet ist??

 

2. Tag

für 6 USD pro Person haben wir uns 2 Mopedtaxis gechartert, welche uns den halben Tag quer durch Hanoi fuhren. Eindrucksvoll und wirklich empfehlenswert:

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-TEMPLE OF LITERATURE (Erste Universität), prachtvolle historische Gebäude mit alten in Stein geschlagenen Schriften, ansprechende Gärten mit Teich etc..

 

 

 

 

 

 

-Gefängnismuseum, erbaut 1896 und selbst im Vietnamkrieg wurden abgeschossene US Piloten darin gefangengehalten.

 

 

 

-Hoh Chi Minh Museum und das Mausoleum

 

 

Im Museum könnt Ihr US Pilotenuniforme bestaunen, diese stammen von abgeschossenen Piloten des Vietnamkrieges, nebst vielen Fotos von amerikanischen Kriegsgefangenen. Ausserdem viele Lebenswerke, Dokumente aus dem Leben vom grossen Führer Uncle Ho (wie dort wohl noch liebevoll genannt wird)


Das Mausoleum war leider geschlossen, der Leichnam ist zur Zeit in Moskau und erhält eine Auffrischungskur. Mitte Ende 2006 soll er wieder zu besichtigen sein.

Rund um das Mausoleum standen zackige Wachsoldaten. Auch dieser Platz erinnerte mich an China (Mao Mausoleum im kleinen).

 

 

 

 

 

Die Mopedtaxifahrer warteten geduldig jeweils vor den Sehenswürdigkeiten, gaben Tips und Kommentare. Sie liebten immer noch den grossen Hoh Chi Minh, jedoch kritisierten Beide die momentane Regierung. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer und das missfällt vielen dort.

 

Nach so einem Tag ist man abends kaputt und wir hatten uns entschlossen den Tag genüßlich ausklingen zulassen. Erst waren wir etwas Essen und dann haben wir einen Massageladen aufgesucht. Es handelt sich in Vietnam um eine chinesische Akkupressur Massage. Für 2 h zahlten wir 8 USD pro Person. Ich hatte ein kleine zierlich Vietnamesin, die hart an mir arbeitete. Die Masseuse fing mit dem üblichen an:

Handsome strong man, where you come from etc.; um sie zustoppen, sagte ich ihr, dass dies meine Frau sei (Meine Freundin wurde eine Pritsche weiter von ihrer Kollegin massiert), Meine Freundin tat so als ob sie schlafen würde, war aber hellwach und hatte bestimmt schon gekocht vor Weissglut (ich kenne sie).

„ How old she“ fragte meine Masseuse, worof ich „Gess“ (Schätze mal) antwortete.

„Not Young, Not young“ kam es aus dem Mund meiner Masseuse. Oh weia, dachte ich.

Aber meine Freundin „ schlief weiter“. Am Ende der Massage wollte ich den beiden ein Tipp geben, meine Freundin stoppte mich und meinte es sei überflüssig. Das war also die Thai Rache haha.

 

Die Vietnamesen kamen mir im allgemeinen etwas ruppiger und unhöflicher als die Thais vor. Vergleichbar mit den Chinesen. Ebend mehr eine Ellbogengesellschaft, wo sich die Leute gegen den anderen durchbeissen muß.

 

Abzocke:

Viele Geschäftsleute haben noch kein Gespür für den Handel mit Ausländern. Oftmals wird das 30 fache des normalen Preises aufgerufen. Einige Unwissende zahlen wohl jede Summe. Beispiel: Es gibt im Old Quarter eine ganze Strasse voller Schuhläden. Ich dachte mir, man könnte vielleicht ein gutes Paar Nike oder Rebook dort kaufen, da ja viele Schuhe in Vietnam hergestellt werden. Als ich nach dem Preis fragte, kam die Antwort: only 100 USD!! Ich ging aus dem Laden ohne überhaupt den Preis runterhandeln zuwollen. Der Verkäufer lief mir noch hinterher und fragte: How much you want to pay?

Nein, wenn einer so gierig ist, vergeht mir der Kaufrausch ganz schnell. So ist es mit sehr vielen Dingen in Hanoi. Die Verkäufer überziehen wirklich extrem die Preise, dass ich keinen Bock zum Kaufen habe. Meine Freundin ging es genauso.

Manchen Händlern steigt wohl die Geldgier zu Kopf, die denken wohl dass Touristen jeden Preis zahlen. Es fehlt am Feingefühl für die Preisobergrenzen. Die Gier nach schnellem Geld findet man überall in Hanoi. Ihr müßt nur mal ein Bündel voller Scheine beim bezahlen herausholen. Der Mund des Händlers fängt sofort an zu tropfen.

Versteht mich nihct falsch, wollte keinen provozieren, nur mir kamen die meisten in Hanoi sehr geldgierig vor, diese Gier zeigte man auch ganz ohne Scham.

Beispiel: Nach der Massage wird man sofort nach einem Trinkgeld gefragt. Klar geben wir Trinkgeld, man muss aber nicht sofort danach betteln!!

 

Natürlich haben wir auch aus romantischen Gründen eine Fahrrad Rischka gechartert. Wir hatten einen Preis für eine Stunde abgemacht und ihm gesagt, dass wir 1 Stunde nehmen. Die Fahrt war angenehm. Man sieht den chaotischen Strassenverkehr und Hanoi aus eine anderen Perspektive. Der Fahrer fuhr und fuhr. Die Zeit verging und es waren bereits 1,5 h verstrichen. Der Fahrer wäre noch weitere 10 h gefahren, man muss ihm sagen, wenn man genug gesehen hat. Also fuhren wir noch bis die 2 h voll waren, zahlten und stiegen in einem anderen aber interessanten Viertel aus.

 

 

 

Samstag abend haben wir jedoch einen kleinen Nacht-Strassenmarkt gefunden, wo Preise ausgezeichnet waren und wo Einheimische kauften. Dort haben wir dann doch noch eingie Dinge günstig und gut kaufen können.

 

Angeschmiert hat es mich mal wieder bei den DVD, hatte mir 5 Filme in einem Laden gekauft, angeblich alle in englischer Sprache oder zumindest mit englischen Untertiteln.

In Deutschland stellte ich fest, dass man nur die Option zwischen Kanton und Nord Chinesisch, nebst vietnamesisch hatte!!

 

 

Ausflugsmöglichkeiten ab Hanoi:

Es werden viele Trips angeboten, von Halbtagestouren bis zu mehrwöchigen Trips quer durch das Land. Wir hatten uns entschlossen, unsere 4 Tage ausschliesslich in Hanoi zuverbringen. Morgens hatten wir beobachten können, wie Touristen in Minibussen gepresst wurden. Besser man reist auf eigene Faust durchs Land (Bus, Privatauto, Motorrad).

Für uns war der Kurztrip hochinteressant, haben nun eine bessere Vorstellung für weitere Vietnam Trips.

 

Wie immer zahlt man bei seiner ersten Reise Lehrgeld, so auch wir. Wir hatten das Airporttaxi bereits beim Einchecken ins Hotel gebucht und bezahlt. Als wir zum Flughafen zurückfuhren, hielt das Taxi an einem anderen Hotel und nahm eine Engländerin auf. Die hatte auch 10 USD für eine Privatfahrt gebucht (wir 8 USD) und wurden also beide angeschmiert. Der Taxifahrer entschuldigte sich, er sei nur der Fahrer und bekommt sowieso nur ein ganz geringes Gehalt, hat 4 Kinder zuernähren usw..

Beim Abflug zahlt man dann noch die 14 USD pro Nase Ausreisegebühren.

 

Fazit: Wunderschönes Land mit teilweisen sehr geldgierigen Menschen!

 

Gruß

Holgerxl